Eine kaum noch
zu überblickende Zahl von
Veröffentlichungen zur Frage
der
Unternehmensbewertung
zeigt die anhaltende
Aktualität dieses Themas.
Die
Betriebswissenschaft
versucht dabei fortwährend
immer neue Verfahren
und
ausgefeilte
Methoden der Unternehmensbewertung zu
entwickeln, um
Schwächen in bestehenden
Systemen zu beheben
und neu aufkommende
praktische Probleme zu lösen.
Dem Praktiker fällt
es dabei zunehmend
schwerer, den Blick
für das
Wesentliche zu behalten
und den immer
feiner gelegten Fach-Schleier
der
Bewertungstheorie zu lüften.
Dieser Beitrag ist darauf gerichtet die „Black Box“
Unternehmensbewertung zu
durchleuchten
und Verfahren auf
ihre praktische Anwendbarkeit
zu prüfen.
Insbesondere
Unternehmensbewertungen im Zusammenhang mit
dem Verkauf eines Unternehmens
sind davon beeinflusst,
für welche der
potentiellen
Vertragsparteien das Wertgutachten
erstellt werden soll
(Parteiengutachten). Neben der
Entwicklung einer Verhandlungsbasis
für spätere Kaufverhandlungen dient
das Wertgutachten zur
Definition der Preisuntergrenze (Verkäufer) bzw. Preisobergrenze
(Käufer).
Generell lassen sich die Bewertungsverfahren in drei
Kategorien einteilen:
1. EinzelverwertungsverfahrenBeim Substanzwertverfahren wird der Wert ermittelt, der aufzuwenden wäre, um das zu bewertende Unternehmen auf der „grünen Wiese“ wieder aufzubauen. Der Substanzwert wird daher auch als Reproduktionswert oder Rekonstruktionswert bezeichnet.
Zur Ermittlung des
Brutto – Substanzwertes („Wert
des Gesamtvermögens“) auf Basis von Substanzwerten werden
die einzelnen, isoliert
betrachteten Vermögensgegenstände
(Aktiva) der Handels- oder
Steuerbilanz zu Wiederbeschaffungskosten
am Bewertungsstichtag bewertet,
wobei nur die betriebsnotwendigen Vermögensgegenstände angesetzt
werden.
Nach
Subtraktion der zum
Bilanzstichtag betriebsnotwendigen Schulden (Fremdkapital),
ergibt sich der
Netto - Substanzwert
(„Wert des Eigenkapital“). Die nicht
betriebsnotwendigen
Vermögensgegenstände
werden hingegen zum Liquidationswert angesetzt.
Immaterielle
(originäre)
Vermögensgegenstände (z.B. Marken,
Know-how der Mitarbeiter)
werden bei der
Bewertung auf Grund
der Schwierigkeit bei
der Wertermittlung
in der Regel
nicht berücksichtigt, so
dass der Substanzwert
ohne Berücksichtigung
des „Goodwill“ auch
als Teil – Reproduktionswert bezeichnet werden kann.
Bei dem Substanzwertverfahren auf
Basis von Liquidationswerten wird
bei der Wertermittlung
von einer Zerschlagung
unter Zeitdruck oder
von einer Liquidation des Unternehmens ausgegangen.
Der
Liquidationswert gibt den
Wert an, der
aus dem Verkauf
der einzelnen
Vermögensgegenstände
zu Liquidationswerten zum
Bewertungsstichtag abzüglich der Schulden sowie
der Liquidationskosten erzielt
werden kann. Bei
länger
andauernder Verwertung ist auf den Barwert der
Verwertungserlöse abzustellen.
Der Liquidationswert ist die Wertuntergrenze eines
Unternehmens. Ist dieser höher
als sein Fortführungswert, ist
eine Weiterführung des
Unternehmens ökonomisch
nicht mehr sinnvoll.
Die oben beschriebenen
Verfahren sind Einzelbewertungsverfahren, wobei
die
ermittelten Substanzwerte und Liquidationswerte einen
zeitpunktbezogenen Chrakter
haben. Sie sind
bezüglich Zielsetzung wie
auch der Ermittlungsgrundlage statisch
orientiert und können
somit keine Aussagen
über die zukünftigen
Erfolge und
Erfolgspotentiale eines Unternehmens treffen.
Die Entscheidung über den Kauf und Verkauf von Unternehmen
wird jedoch nicht nur
durch eine am
Bewertungsstichtag
orientierte Betrachtung der
Einzelwerte des
Unternehmens
bestimmt. Vielmehr wird
der Entscheidungswert durch
den
subjektiven,
zukünftigen Nutzen, der
aus dem kombinierten
Einsatz der einzelnen
Unternehmensteile resultiert, definiert.
Hierbei handelt es
sich um Kombinationsverfahren aus
Gesamtbewertungs- und
Einzelbewertungsverfahren.
Es wird versucht
durch einen „Mischwert“
Elemente
beider Verfahren in
die Bewertung einfließen
zu lassen und
somit die Mängel
des
reinen
Substanzwertverfahren zu beheben
und den zukünftigen
Erfolg zu
berücksichtigen.
Durch Gewichtung beider
Elemente wird der
„Unternehmens-
Mischwert“ errechnet.
Mischverfahren
wurden aufgrund der
stark abweichenden Ergebnisse
bei isolierter
Anwendung von Gesamt-
bzw.
Einzelbewertungsverfahren entwickelt. Sie
spiegelndas Misstrauen der Entscheidungsträger in Bezug auf die
Anwendung der einzelnen
Methode sowie in
Bezug auf die
Schätzung zukünftiger Erträge
wieder. Diese
Verfahren sind in
der Theorie auf
erhebliche Kritik gestoßen.
Es lassen sich
kaum
überzeugende Begründungen für unterschiedliche oder gleiche
Gewichtungsfaktoren
finden, so dass der Verdacht einer gewissen Willkür
entsteht.
Bei den Vergleichsverfahren wird
der Wert eines
Unternehmens aus in der
Vergangenheit gezahlten Börsenkursen oder realisierten
Marktpreisen vergleichbarer
Unternehmen
abgeleitet.
Vergleichsverfahren
ermitteln also einen
potentiellen
Marktpreis, der auf
einem (fiktiven) Markt
wahrscheinlich zu erzielen
wäre.
Vergleichsverfahren
werden aus diesem
Grunde auch als
„marktorientierte“
Bewertungsverfahren bezeichnet („market approach“).
Die gebräuchlichsten Methoden sind:
• Stock and Debt
Approach
Wird bei börsennotierten Unternehmen
verwendet, wobei der
Marktpreis des
Unternehmens
aus dem Börsenkurs bzw.
zur Eliminierung zufälliger
Kursschwankungen aus dem
Durchschnittskurs
mehrerer Stichtage des
Unternehmens abgeleitet wird.
Kleine und mittlere
Unternehmen sind in
der Regel nicht
börsennotiert – eine
Ableitung aus dem Börsenkurs ist somit nicht möglich.
• Comparative
Company Approach
Wird bei nicht
börsennotierten Unternehmen verwendet,
wobei der Marktpreis
des
Unternehmens aus realisierten
Marktpreisen und Transaktionen
von vergleichbaren
Unternehmen abgeleitet wird.
Dazu müsste eine
derzeitige und zukünftige Identität hinsichtlich
Branchenzugehörigkeit, Produktmix, Umsatzstruktur, Bilanzrelation,
Unternehmensgröße,
Wachstum, Geschäftsstrategie etc.
zum Bewertungsobjekt
bestehen. Daten von
vergleichbaren Transaktionen sind
jedoch aus Datenbanken
und anderen Informationsquellen kaum erhältlich.
• Market Multiples
(Multiplikatorverfahren)
Werden häufig für
kleine und mittlere
Unternehmen herangezogen. Der
Unternehmenspreis
auf Basis von
branchenabhängigen
Multiplikatoren
(Erfahrungssätze bzw. „Daumenregeln“) ermittelt.
Der
Unternehmenswert errechnet sich
durch Multiplikation einer
bestimmten
Kenngröße des zu bewertenden Unternehmens mit einem von der
gewählten Basis
abhängigen,
branchenspezifischen Faktor (dem
Multiplikator). Gebräuchlich sind
Gewinn-, Cashflow-, und Umsatzmultiplikatoren.
Market
Multiples berücksichtigen nicht
die zukünftige Entwicklung eines
Unternehmens, da sie
auf der Grundlage
vergangener Größen ermittelt
werden.
Krisenunternehmens
weisen jedoch in
der Vergangenheit negative
Ergebnisse aus.
Daher sind Market
Multiples zur Entscheidungen im
Zusammenhang mit dem
Kauf
oder Verkauf von krisenbehafteten Unternehmen ungeeignet, da
einerseits negative
Ergebnisse in die
Zukunft projiziert würden
und andererseits die
zukünftige
Unternehmensentwicklung bei der Bewertung nicht ausreichend
berücksichtigt würde.
b) Zukunftserfolgswertverfahren
b) Zukunftserfolgswertverfahren
Die Ermittlung von Zukunftserfolgswerten basiert sachlich und methodisch auf der
dynamischen
Investitionstheorie,
wonach die Liquiditätsauswirkungen einer
Investition
periodenindividuell erfasst und
mit Hilfe von
Kapitalisierungszinssätzen
auf den Bewertungsstichtag abgezinst
werden. Zukunftserfolgswerte werden
bestimmt durch die
erwarteten zukünftigen Unternehmenserfolge und
durch den
angewandten Kapitalisierungszinssatz.
Die unterschiedlichen Verfahren der
Zukunftserfolgswertmethode funktionieren nach
dem gleichen Prinzip.
Unterschiede ergeben sich
in der Vorgehensweise. Die
Zukunftserfolgswertverfahren werden nach der
Berechnungssystematik in
• Netto- und
• Bruttoverfahren
unterteilt.
Im Wesentlichen gilt es, bei der Auswahl des Verfahrens
festzulegen, ob die Planung
der zukünftigen Überschüsse auf Basis von Erträgen, Cash
Flows oder Free Cash
Flows erfolgt sowie
um die Bestimmung
des Abzinsungsfaktors (Kapitalkosten).
Weiterhin sind Betrachtungszeitraum sowie Planungsprämissen
festzulegen.
* Überschüsse
Bei der Wahl
der Überschüsse geht
es um die
Frage, welche Größe
zu Grunde
gelegt werden soll
– Erträge oder
Cash Flows. Erträge
stammen aus der
Erfolgsrechnung und lassen sich aus dem Schema der GuV
ableiten.
Der Cash Flow
ist die zentrale
Größe der Finanzrechnung und
versteht sich als
Saldo aus Einzahlungen und Auszahlungen. Wird der Begriff
Cash Flow nicht weiter
eingegrenzt, so ist dasmit der
* „operating
Cash Flow“ gemeint
(Cash Flow i. e. S.),
der dem erzielten
Einzahlungsüberschuss
eines Unternehmens aus
der laufenden Geschäftstätigkeit
entspricht. Der operative
Cash Flow drückt
die Innenfinanzierungskraft eines
Unternehmens aus.
* Als „Investitions-Cash Flow“
wird das Delta
zwischen Investitionen und
Desinvestitionen bezeichnet. Der „Finanzierungs-Cash Flow“
wird durch den Saldo
der Außenfinanzierung bestimmt. Die Summe dieser drei Cash
Flow Größen gibt den
Liquiditätssaldo einer Betrachtungsperiode wieder.
* Zur Berechnung
des Unternehmenswertes kann
auch der Free
Cash Flow (frei
verfügbarer Cash Flow) herangezogen werden. Der Free Cash
Flow ist die Summe
aus „operating Cash Flow“ und „Investitions Cash Flow“ vor
Fremdfinanzierung. Der
Free Cash Flow repräsentiert in diesem Fall denjenigen
Einzahlungsüberschuss, der
an Eigen- und Fremdkapitalgeber ausgeschüttet werden kann.
* Das Ergebnis
eines Unternehmens ist
häufig durch bilanzpolitische
Gestaltungsmaßnahmen
in seiner Aussagekraft
verfälscht. Da Cash
Flows gegen
bilanzpolitische
„Manipulationen“
weitestgehend stabil sind
und der Wert
eines
Unternehmens mit Blick auf die Finanzierbarkeit eines
Unternehmenskaufes anhand
der Fähigkeit bestimmt
werden,
Einzahlungsüberschüsse zu erwirtschaften, sollten
als
Berechnungsgrundlage des Cash
Flows zum Einsatz
kommen (=Indikator der
Eigenfinanzierungkraft). Kapitalkosten
Kapitalkosten sind die Kosten für das Eigen- und
Fremdkapital eines Unternehmens.
Bei der Wertermittlung eines
Unternehmens fließen diese
in Form des
Kapitalisierungszins
in die Berechnung
ein. Der Kapitalisierungszins werden
die
zukünftigen
Cash Flows auf
den Bewertungszeitpunkt diskontiert. Der
Kapitalisierungszins
ist im Rahmen
der dynamischen Investitionsrechnung als
Ausdruck der Opportunitätskosten zu
verstehen, die der
Rendite alternativer
Anlagemöglichkeiten
der Kapitalgeber entsprechen. Er repräsentiert die
vom
Investitionsprojekt „Unternehmen“ erwartete Mindestrendite
des Kapitals
Eigenkapitalkosten
Eigenkapitalkosten
sind Opportunitätskosten des
Investors, der aufgrund
der
Investition sein Kapital nicht anderweitig einsetzen kann.
Kosten für das Eigenkapital
sind demnach Renditeerwartungen des
Investors. Sie setzen
sich zusammen aus
einer
Mindestrendite (Zinssatz einer
risikofreien Anlage z.B.
Bundesanleihen) und
einer Prämie für das übernommene Risiko. Somit gilt:
Eigenkapitalkosten = Risikofreier Zinssatz +
Risikoprämie
Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten errechnen sich als gewogener
durchschnittlicher Kostensatz der
einzelnen
Fremdkapitalfinanzierungen
des zu bewertenden
Unternehmens, wobei
nur verzinsliches Fremdkapital berücksichtigt wird.
Gesamtkapitalkosten
Die Berechnung der
Gesamtkapitalkosten eines Unternehmens
erfolgt durch das
Weighted
Average Cost of Capital (WACC) Modell. Die Kapitalkosten werden dabei
entsprechend dem Anteil des Eigen- und Fremdkapitals am
Gesamtkapital gewichtet.
Es handelt sich
somit um einen
Mischzins („Mischrendite“), der
die erwarteten
Renditen der Eigen- und Fremdkapitalgeber berücksichtigt.
Betrachtungszeitraum bzw. Anzahl der Planungsperioden
Die „Kunst der
Bewertung“ besteht in erster Linie aus der gelungenen Einschätzung
der zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des
Unternehmens und seiner
Umwelt.
Eine Reihe von analytischen und intuitiven Prognoseverfahren
versuchen, zumindest
tendenziell eine größere Planungssicherheit zu
gewährleisten. Hierbei ist jedoch zu
beachten, dass die
Unsicherheit der Planung
steigt, je länger
der
Betrachtungszeitraum
wird. Es empfiehlt
sich, eine detaillierte
Planung weniger
Perioden, einer
längeren gröberen Betrachtung vorzuziehen.
Planungsprämissen
Die Prämissen für
die Planung der
zukünftigen Cash Flows
bilden nur dann
eine
brauchbare Basis für die Unternehmensbewertung, wenn sie
auch plausibel sind. (Ist
der
Investitionsplan
abgestimmt mir den
Abschreibungen (G&V),
dem
Liquiditätsbedarf
(Finanzrechnung) und der
Entwicklung des Anlagevermögens
(Bilanz)? Ist die
Entwicklung des Rohertrages
realistisch?) Die Ableitung
eines
Unternehmenswertes
aus den zukünftigen
Cash Flows sollte
daher auf einem
integrierten
Geschäftsplanungsmodell,
welches G&V-, Bilanz-,
Finanz- und Investitionsplanung umfasst,
basieren. Neben der
umfassenden Aussagefähigkeit
eines
integrierten Modell liegt
ein wesentlicher Vorteil
darin, dass die
Wahrscheinlichkeit
logischer Planungsfehler aufgrund
der Wechselwirkung
zwischen G&V, Bilanz und Finanzrechnung verringert wird.
Ewige Rente und
nachhaltiges Ergebnis
Wenn es sich bei dem potentiellen Käufer um einen
strategischen Investor handelt,
der das Zielunternehmen auf
Dauer betreiben will
und er nicht
beabsichtigt, es im
Rahmen einer Exit-Strategie mittelfristig
zu veräußern, so
kann bei Ermittlung
der
zukünftigen Cash Flows das Konzept der ewigen Rente
herangezogen (unendliche
Betrachtungsweise).
Dies bedeutet, dass
der Cash Flow
der letzten
Prognoseperiode
oder einer repräsentativen Durchschnittsperiode in
Form der
ewigen Rente – konstant oder wachsend - berücksichtigt wird.
Kernproblem bei dem
Ansatz der ewigen Rente ist, dass der Anteil aus der ewigen
Rente oft mehr als 50 %
des gesamten Unternehmenswertes ausmacht.
Die Annahme einer
unendlichen
Fortführung des Unternehmens und die plausible Planung der
Cash Flows in diesem
„unendlichen
Betrachtungszeitraum“ ist als
wenig realitätsnah einzustufen,
da ein
Investor im Regelfall mit der „Rückzahlung“ seiner
Investition nach maximal sieben
Jahren rechnet.
U. E. sollten
die diskontierten Cash
Flows eines exakt
definierten
Betrachtungszeitraums
zur Ermittlung des
Unternehmenswertes herangezogen
werden (vier bis sieben Jahre).
Netto- und Bruttoverfahren
Bei dem Nettoverfahren wird
auf direktem Weg
das Eigenkapital eines
Unternehmens
betrachtet, indem die
Cash Flows nach
Abzug aller
Fremdfinanzierungsausgaben
(Zins und Tilgung)
mit den Eigenkapitalkosten
diskontiert werden.
Es werden die
Cash Flows diskontiert
diskontiert, die an
die Eigenkapitalgeber
(Shareholder) ausgeschüttet werden können (Equity Cash
Flow).
Bei dem Bruttoverfahren wird
zunächst der Wert
des gesamten Unternehmens
ermittelt, indem Free
Cash Flows vor
Abzug der Fremdfinanzierungsausgaben mit
den WAAC diskontiert
werden. Durch Abzug
des Fremdkapitals wird
der Wert des
Eigenkapitals ermittelt.
Netto- und Bruttoverfahren führen
unter Verwendung der
gleichen
Bewertungsprämissen
(insb.
Finanzierungsprämissen)
zum selben
Unternehmenswert.
Vor diesem Hintergrund
erscheint die Wahl
des einen oder
anderen Verfahrens als weniger bedeutend. Ein häufig
anzutreffender Fehler ist die
Vermischung beider Methoden. So lässt sich beobachten, dass
als Überschussgröße
Free Cash Flows angesetzt werden, diese jedoch mit
Eigenkapitalkosten diskontiert
werden. Oder es
wird der WACC
verwendet, jedoch zur
Diskontierung der Equity
Cash Flow (nach Finanzierung) angesetzt.
Mit Blick auf
die Erfassung der
Steuerzahlung und die
praktische Implementierung
sowie der Aussagefähigkeit erscheint das Nettoverfahren ggü.
dem Bruttoverfahren
praktikabler.
Aus der mehrstufigen
Vorgehensweise des Bruttoverfahrens resultiert
ggü. dem Nettoverfahren weder
ein zusätzlicher Informationsgewinn noch
eine
leichtere Umsetzung.
Fazit:
Papier ist geduldig und lässt ein breites Band an Werten zu.
Nichtsdestotrotz, eine professionelle Unternehmensbewertung ist eine
unerlässliche Grundlage für Gespräche im Kauf/Verkauf von Unternehmen oder
Unternehmensteilen.
Die wesentlichen
Einflussgrößen des Unternehmenswertes
- Rechengrößen (Erträge,
Cash Flow, Free
Cash Flow) bzw.
Überschuss pro
Periode
-
Kapitalisierungszins bzw. Kapitalkosten
-
Betrachtungszeitraum bzw. Anzahl der Planungsperioden
- ewige Rente bzw.
nachhaltiges Ergebnis
- Planungsprämissen
(insb. Entwicklung Rohertrag zu Betriebskosten)
sind niemals frei
von subjektiven Einflüssen.
Die bedeutet, dass
trotz aller Sorgfalt
bei der Unternehmensbewertung jedes
Bewertungsgutachten
kritisch gewürdigt werden
muss. Es wurden
anhand des
Fallbeispiels diejenigen Einflussgrößen gezeigt, die mit
besonderer Aufmerksamkeit
betrachtet
werden sollten. Insbesondere
empfiehlt es sich,
Absatzmengen und –
Preise sowie Materialeinsatzmengen und –Preise in
Einzelplänen aufzustellen bzw.
bei einem Fremdgutachten zu plausibilisieren.
In der Praxis
ist die Einbeziehung der
ewigen Rente als
Bestandteil der
Unternehmensbewertung
auszuschließen. Regelmäßig verlangen
Investoren u. E.
den „Return of Investment“ binnen vier bis maximal sieben
Jahren (=max. Länge des
Betrachtungszeitraums).
Darüber hinaus ist
die Höhe des
Investitions Cash Flows
zu hinterfragen, da
Veränderungen
dieser Größe einen
erheblichen Einfluss auf
die Höhe des
Unternehmenswertes
haben können. Dies
gilt insbesondere, wenn
die Höhe der
geplanten
Re-Investitionen den laufenden
Abschreibungen nicht entspricht
(„geplanter Investitionsstau“).
Es ist kaum möglich, einen Unternehmenswert exakt zu
ermitteln. Man kann lediglich
mit betriebswirtschaftlich fundierten Methoden verlässliche
und allgemein anerkannte
Entscheidungsgrundlagen
liefern, die zu
einem nachvollziehbaren Ergebnis
führen
und damit Grundlage für Preisverhandlungen sein können.
In der Krise steht oft das gesamte Vermögen der Eigentümer auf dem Spiel, es gilt das Lebenswerk zu retten. In solchen Fällen helfen keine Ratschläge und auf Hochglanzpapier gedruckte Konzepte – sondern Taten und Ergebnisse. Kluge Eigentümer und vorausschauende Manager haben dies erkannt. Es geht um Performance im gesamten Unternehmen, erkennbar an exzellenten Bilanzen – die ein Topunternehmen vom Mitbewerb unterscheiden.
ReManagement bietet Services für Krisenunternehmen bzw. Unternehmensbereiche mit geringer Performance. In über 10 Jahren Erfahrung haben unsere Mitarbeiter das Vertrauen unserer Kunden erarbeitet, indem wir jedem Problem höchste Aufmerksamkeit geben. Faktenorientiert Lösungen aufzeigen, verbindlich Handeln und ein integerer Führungsstil zeichnen uns aus. Wir glauben an partnerschaftliche Umsetzung und Qualität in unserem Handeln, sowie echte Freude an der Arbeit. Dies ist der Schlüssel für den gemeinsamen Erfolg.
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