Mittwoch, 6. Februar 2019

Artikel Salzburger Nachrichten



Hochkonjunktur für Firmenretter


Krisenmanager. Früher hießen sie Sanierer, heute nennen sie sich „Restructuring Officer“ oder „Turnaround Manager“. In Krisenzeiten boomt ihr Geschäft mehr denn je.

Helmut Kretzl Wien (SN). Sie nennen sich selbst Krisenmanager oder „Chief Restructuring Officer“. Sie zeichnen sich aus durch Krisenerfahrung, hohe Durchsetzungsfähigkeit und Arbeitstempo, ausgeprägte Eigenmotivation sowie Kreativität bei der Suche nach Lösungen und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten. Und durch einen „generalistischen Ansatz unter Einbeziehung aller Unternehmensbereiche“, unterstreicht Marcello Nicoloso, Gründer und Chef des Umstrukturierungsbegleiters ReManagement. Auf den Punkt gebracht: Sie wissen, wie man eine angeschlagene Firma wieder auf Vordermann bringt. Und das schnell.

Denn Zeit ist hier wirklich Geld. In der Regel werden die Krisenmanager wie ein Notarzt erst dann gerufen, wenn der Patient kaum noch atmet – wenn das betroffene Unternehmen seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann und der Konkurs droht. „Zunächst einmal geht es darum, die Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen“, sagt Nicoloso. Diese Erste-Hilfe-Maßnahme setzt voraus, dass sich die Krisenmanager möglichst rasch ein Bild von dem notleidenden Unternehmen machen, auf Basis aller verfügbaren Unterlagen und von Gesprächen mit maßgeblichen Mitarbeitern. Doch „die Analyse ist der einfache Teil, das Problem ist die Umsetzung“, verrät Nicoloso. Oft stehe das gesamte Vermögen der Eigentümer auf dem Spiel, es gelte ein Lebenswerk zu retten. „Da helfen keine Ratschläge und auf Hochglanzpapier gedruckten Rezepte.“

Daher grenzt man sich von reinen Unternehmensberatern – und seien es renommierte wie Roland Berger – entschieden ab. Ein wesentlicher Unterschied: „Wir sind im Betrieb täglich anwesend.“ Zwischen sechs und 24 Monaten dauert der Einsatz auf Zeit in einem Problembetrieb, ein Projektteam besteht meist aus drei oder vier Köpfen. Idealerweise gehört dem Team auch ein Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens an, „das hilft dabei, Widerstände aufzubrechen und die Leute für uns zu gewinnen“.

Denn in der Regel stoßen die Krisenmanager auf eine ähnliche Mauer der Ablehnung wie der von George Clooney im Film „Up In The Air“ verkörperte Spezialist, der nur kurzzeitig angeheuert wird, um Mitarbeitern ihre Kündigung mitzuteilen. „Ich habe nicht gewusst, dass es diesen Beruf wirklich gibt“, sagt Nicoloso. Mit der Filmfigur will er sich und seine Branche aber nicht vergleichen: Denn „die Kündigungen spricht bei uns schon noch der Abteilungsleiter aus“. Außerdem beschränke sich die Aufgabe der Firmenretter nicht nur auf – in der Regel notwendige – Personalschnitte, sondern man vertrete einen umfassenden Ansatz.

Unbestritten ist, dass die Krise der gesamten Branche einen Aufschwung gebracht hat. Trotzdem würde Nicoloso nicht von einem „reinen Krisengeschäft“ sprechen. Denn auch in Boomzeiten würden Managementfehler gemacht, die aber zunächst noch von (scheinbaren) Erfolgen überdeckt werden. Erst in schwierigeren Zeiten treten frühere Versäumnisse zutage – und können der Firma an die Substanz gehen. Mitunter aber könne eine Traditionsfirma einfach nicht mehr Schritt halten mit der modernen Entwicklung und werde vom Mitbewerber überrollt.

Manchmal aber kommen die Firmenretter zu spät, und die Mund-zu-Mund-Beatmung bleibt ohne Erfolg. „In fünf bis zehn Prozent der Fälle können wir nichts mehr machen, da ist die Substanz weg“, sagt Nicoloso. Da helfen dann auch die besten Konzepte und die beste Umsetzungskraft nichts mehr.


In der Krise steht oft das gesamte Vermögen der Eigentümer auf dem Spiel, es gilt das Lebenswerk zu retten. In solchen Fällen helfen keine Ratschläge und auf Hochglanzpapier gedruckte Konzepte – sondern Taten und Ergebnisse. Kluge Eigentümer und vorausschauende Manager haben dies erkannt. Es geht um Performance im gesamten Unternehmen, erkennbar an exzellenten Bilanzen – die ein Topunternehmen vom Mitbewerb unterscheiden.
ReManagement bietet Services für Krisenunternehmen bzw. Unternehmensbereiche mit geringer Performance. In über 10 Jahren Erfahrung haben unsere Mitarbeiter das Vertrauen unserer Kunden erarbeitet, indem wir jedem Problem höchste Aufmerksamkeit geben. Faktenorientiert Lösungen aufzeigen, verbindlich Handeln und ein integerer Führungsstil zeichnen uns aus. Wir glauben an partnerschaftliche Umsetzung und Qualität in unserem Handeln, sowie echte Freude an der Arbeit. Dies ist der Schlüssel für den gemeinsamen Erfolg.
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