In der Praxis engagieren sich Private-Equity (PE) Gesellschaften an einem sehr breiten Spektrum von Unternehmen. Da es sich bei Private Equity um eine aus Unternehmensperspektive sehr teure Form der Finanzierung handelt, haben diese Unternehmen jedoch in der Regel die Gemeinsamkeit, dass sie sich nicht ausreichend über Bankkredite oder über den Kapitalmarkt finanzieren können. Speziell Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten wurden in der Vergangenheit verstärkt von spezialisierten PE-Häusern gesucht, um durch den Turnaround hohe Renditen zu erzielen.
Wenn dazu wie in den letzten 4 Jahren die Konjunktur mitspielt und sogar Underperformer positive Renditen erwirtschaften funktioniert das Geschäftsmodell mitunter sehr gut.
Die erschwerten Rahmenbedingungen kommen auch durch die Tatsache zum Ausdruck, dass sich Abschreibungen von Portfoliounternehmen in den vergangen Jahren in bedauerlichem Ausmaß als Exit-Kanal der Private Equity Branche etabliert haben. Insgesamt existieren in Deutschland nur wenige PE Häuser, die sich ausschließlich auf Restrukturierungsfälle spezialisiert haben.
Dennoch haben zahlreiche Gesellschaften wider Willen Unternehmen in ihrem Portfolio, die sich in einer Krisensituation befinden und mit finanziellen oder leistungswirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Doch was, wenn wie aktuell die Wirtschaft massiv einbricht und sogar Topunternehmen wirtschaftliche Schwierigkeiten bekommen und Verluste schreiben. Was tun, wenn man im Portfolio Poor Dogs hat und der Markt für Exits temporär geschlossen ist. Die Generierung von hohen IRR´s durch Leveraging und financial re-engineering funktionieren jetzt kaum. Damit stellt sich die Frage nach den Restrukturierungsfähigkeiten der PE Häuser.
Bei näherer Betrachtung ergibt sich folgender Ansatz: Restrukturierung wird entsprechend der Kernkompetenz der PE Häuser finanzgetrieben und erfolgt hauptsächlich im Bereich Finanzen und Controlling! Kostensenkung, Neupositionierung im Rahmen von gezielten Marketingmaßnahmen oder Optimierung operativer Prozesse als klassisches Restrukturierungsinstrumentarium wird dabei bis auf wenige positive Ausnahmen sträflich vernachlässigt. Die Ausnahmen sind in der Regel PE Häuser mit Fokus auf Sanierungsfälle, die teils eigenes Know-How in die Assets einbringen oder dies am Markt durch Interimmanager sowie spezialisierte Restrukturierungsberatungen zukaufen.
Oben genanntes Restrukturierungsinstrumentarium ist insofern wesentlich, als dass es den Hebel zwischen Purchase- und Exit EBIT stark beeinflusst. Wobei der Trend auch noch eine wesentliche Rolle spielt, der erfolgreiche Turnaround ist mit eine positiven Trend in der Ertragskraft verbunden und damit wird der Business Plan als Kerninformation für den erfolgreichen Exit plausibilisiert.
Die oben genannte Darstellung soll aber nicht von einem wesentlichen Vorteil der PE Häuser ablenken, dass diese als Eigentümer die bestperformende Eigentümergruppe darstellen. Aufgrund der Tatsache, das PE Häuser einen wesentlich höheren IRR erzielen müssen, um die Erwartungen Ihrer Investoren zu erfüllen ist der Druck höher und damit die Bereitschaft, das Management bei Nichterreichen von Zielen auszutauschen bzw entsprechend erfolgsabhängig zu entlohnen. Familienunternehmen sehen sich zwar als langfristige Eigentümer mit entsprechend langfristigen Strategien und Investitionen, jedoch ist vielfach zu beobachten dass der Werterhalt und nicht die Wertsteigerung im Vordergrund steht. Dies resultiert in Management durch die Familie, Erfolgsmethoden der Vergangenheit werden auf die Zukunft umgelegt mit geringer Berücksichtigung des sich stetig wandelnden Marktes.
Zurück zu PE, genau dieser Druck auf die Performance innerhalb der PE Branche ist auch die Achillesferse. Wenn die Assets nicht performen und write-offs schlagend werden ziehen Investoren Kapital ab und bzw der Fonds wird geschlossen. Der Wettbewerb am PE Markt hat sich aufgrund der Popularität und der vergangenen Renditen durch die letzte Hochkonjunktur massiv erhöht.
Zudem ist ein Charakteristikum, das PE Eigentümer den Fokus bei Deal-Entry auf debt-service und kurzfristige operative Ziele legen mit Blick auf einen raschen Exit. Diese Vorgehensweise rächt sich im aktuellen Umfeld, denn vielfach wurden Managementressourcen nicht fokussiert auf operative Maßnahmen wie eben nachhaltige Optimierung der Prozesse um Kosten niedrig und Kapazitäten flexibel zu halten, gezieltes Marketing um Umsatzschwankungen gering zu halten und Kundenbeziehungen zu stärken.
Unter Betrachtung der aktuellen Finanzkrise und dem Faktum, das Geld bis vor Kurzem ein Commodity war und mittlerweile rares Gut ist, ist der ehemalige Erfolgshebel financial leverage und financial reengineering momentan festgerostet. Unter Berücksichtigung der derzeitigen (auch fiskalischen) Möglichkeiten sowie der allgemeinen Bereitschaft zur operativen Restrukturierung ist dies der Hebel mit wesentlich mehr Power.
(alle Quellen: The Global Economic Impact of Private Equity - Report 2009, World Economic Forum)
In der Krise steht oft das gesamte Vermögen der Eigentümer auf dem Spiel, es gilt das Lebenswerk zu retten. In solchen Fällen helfen keine Ratschläge und auf Hochglanzpapier gedruckte Konzepte – sondern Taten und Ergebnisse. Um die operativen und finanziellen Hürden zu meistern sind rasches Handeln, Objektivität und echte Resultate notwendig. Solche Situationen erfordern umsetzungsstarke und krisenerfahrene Managementleistungen.
Kluge Eigentümer und vorausschauende Manager haben dies erkannt. Es geht um Performance im gesamten Unternehmen, erkennbar an exzellenten Bilanzen – die ein Topunternehmen vom Mitbewerb unterscheiden.
ReManagement bietet Services für Krisenunternehmen bzw. Unternehmensbereiche mit geringer Performance. In über 10 Jahren Erfahrung haben unsere Mitarbeiter das Vertrauen unserer Kunden erarbeitet, indem wir jedem Problem höchste Aufmerksamkeit geben. Faktenorientiert Lösungen aufzeigen, verbindlich Handeln und ein integerer Führungsstil zeichnen uns aus. Wir glauben an partnerschaftliche Umsetzung und Qualität in unserem Handeln, sowie echte Freude an der Arbeit. Dies ist der Schlüssel für den gemeinsamen Erfolg.
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